[Mitglieder-Bericht 003/2023 - Flensburg, 30. Januar 2023]
Eine hochrangige Delegation der GRÜNEN unter der Leitung von Bundeswirtschafts-minister Dr. Robert Habeck hat heute auf Einladung von Geschäftsführer Klaus Deitmaring das Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital besucht. Grund des Besuchs war die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation, in der sich die Krankenhäuser aktuell befinden.
„Die inflationsbedingten Mehrkosten und die ersatzlose Einstellung der COVID-Erlösausgleiche zum Jahreswechsel erzeugen im Jahr 2023 eine existentielle wirtschaftliche Bedrohung für unser Krankenhaus, welches als Corona-Cluster-Krankenhaus eine überregionale Versorgungsaufgabe für die COVID-Patienten wahrnimmt. Die Zahlungen aus dem Hilfsfonds des Bundes für die energiebezogenen Mehrkosten sind nicht ansatzweise ausreichend, um die drohenden Verluste auszugleichen. Wir befürchten eine verbleibende Finanzierungslücke in Millionen Höhe, die durch die Einnahmen aus der stationären und ambulanten Patientenversorgung im Jahr 2023 leider nicht gedeckt werden“, so Klaus Deitmaring, Geschäftsführer des Malteser Krankenhauses St. Franziskus-Hospital in Flensburg.
Diese Problematik vor Ort im Zuge seines Wahlkreisbesuches zu erörtern, war Hintergrund des gemeinsamen Gespräches von Dr. Robert Habeck, dem gesundheitspolitischen Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion Dr. Janosch Dahmen und der Landtagsabgeordneten Eka von Kalben mit den verantwortlichen Vertretern des St. Franziskus-Hospitals in Flensburg.
Nach einem Besuch auf der Corona-Isolierstation und einem Gespräch mit dem verantwortlichen klinischen Personal, der leitenden Pneumologin Dr. Mariam Kaspari, dem leitenden Oberarzt Dr. Magnus Melms sowie der Stationsleitung Katja Setzepfand über die personellen Belastungen der Corona-Pandemie, erhielten die Krankenhausleitung und die Mitarbeitervertretung die Gelegenheit, sich mit den Politikern über die gegenwärtigen finanziellen Risiken für die Krankenhäuser und über die geplante Flensburger Krankenhausfusion des St. Franziskus-Hospitals mit dem Diakonissenkrankenhaus auszutauschen.
„Die Komplexität in der Patientenversorgung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und die Zeit der Pandemie hat allen Mitarbeitenden unseres St. Franziskus-Hospitals sehr viel abverlangt, physisch und psychisch“ so Britta Schneider-Tschinke, Pflegedirektorin des Malteser Krankenhauses St. Franziskus-Hospital in Flensburg.
„Über den Besuch unseres Flensburger Bundestagsabgeordneten und Bundeswirtschafts-ministers Dr. Robert Habeck haben sich unsere Krankenhausmitarbeitenden und wir heute sehr gefreut. Gemeinsam mit dem Vorstand und der Geschäftsführung der DIAKO streben wir gerade auch unter den finanziell erschwerten Betriebsbedingungen die zeitnahe Errichtung des Klinikneubaus des Malteser-DIAKO-Klinikum mit hoher Priorität an. Die Eckpfeiler der anstehenden Gesundheitsreform bestätigen uns, dass der Flensburger Klinik-Verbund rechtzeitig den richtigen Weg eingeschlagen hat. Als Level 3 Krankenhaus der Maximalversorgung werden wir zukünftig unseren umfangreichen Beitrag zur Krankenhausversorgung im nördlichen Schleswig-Holstein leisten.“, so Klaus Deitmaring.
"Als Koalition im Bund haben wir uns im Bereich Gesundheit und Pflege ein ambitioniertes Reformprogramm gegeben, um den jahrelangen Reformstau im Gesundheitswesen aufzulösen", sagt Dr. Janosch Dahmen, Sprecher für Gesundheitspolitik, während des gemeinsamen Besuches mit Dr. Robert Habeck im Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital. "Ein Kernprojekt ist dabei eine Krankenhausreform, die wir gemeinsam mit den Ländern derzeit vorbereiten. Ziel ist es, die Kliniken aus dem Hamsterrad herauszuholen, immer mehr Eingriffe durchführen zu müssen, um wirtschaftlich überhaupt überleben zu können. Darunter leiden offensichtlich gleichermaßen die Qualität und Sicherstellung der Patientenversorgung, auch hat die Belastung des Personals in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Gerade Standorte, die die Versorgung für ganze Regionen abdecken, wie das hier in Flensburg für den gesamten Nord-Osten Schleswig-Holsteins und das südliche Dänemark der Fall ist, brauchen ein verlässliches und nachhaltiges Finanzierungssystem. Dies werden wir noch in diesem Jahr angehen.“
Eka von Kalben, Landtagsabgeordnete in Schleswig-Holstein, war es wichtig, den neuesten Stand zur Situation der Flensburger Kliniken zu erfahren. „Ich sehe uns auch als Land in der Pflicht für eine gute Gesundheitsversorgung und eine flächendeckende Geburtshilfe zu sorgen. Dafür haben wir in einem ersten Schritt für eine neue verlässliche Investitionsfinanzierung gesorgt. Das Wichtigste ist allerdings, Fachpersonal zu gewinnen und zu halten. Dazu muss auf allen Ebenen in allen Ministerien mit Nachdruck gearbeitet werden.“
Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus