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Kalter Strukturwandel und Fachkräftemangel: Krankenhäuser kämpfen um ihre Existenz

[KGSH-Pressemitteilung 002/2024 - Kiel, 14.03.2024]





Parlamentarischer Abend der Krankenhausgesellschaft


Anlässlich ihrer jährlichen Mitgliederversammlung veranstaltete die Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH) gestern einen Parlamentarischen Abend. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die immer dramatischer werdende wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser und der sich von Tag zu Tag verschärfende Fachkräftemangel. Die Kliniken leiden unter den Folgen der hohen Inflation und der bis heute fehlenden Erlösanpassung durch die Politik.


„Die Krankenhäuser fordern seit Monaten konkrete gesetzliche Maßnahmen zur Absicherung der Krankenhäuser. Durch seine Verweigerungshaltung verschärft der Bundesgesundheitsminister die Krise. Die im Rahmen der Beratungen des Krankenhaustransparenzgesetzes angekündigten Verbesserungen für die Krankenhäuser sind unverbindlich und zu gering, um dem Trend entgegenzuwirken. Wenn sich nichts ändert, werden absehbar bundesweit immer mehr Krankenhäuser von der Insolvenzwelle erfasst werden“, kritisierte der KGSH-Vorsitzende Heiko Naß die Bundespolitik scharf.

Besonders enttäuscht zeigte sich Naß von Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach, der jedes Angebot der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zu einem konstruktiven Dialog und einer aktive Mitwirkung an der von ihm geplanten Krankenhausreform ausgeschlagen habe. Dabei haben sich die Krankenhausträger von Beginn an zur Notwendigkeit der Krankenhausreform bekannt. Stattdessen sehe Lauterbach dem sich immer mehr beschleunigenden kalten Strukturwandel der vergangenen Jahre tatenlos zu. Praktisch alle Krankenhausträger seien dadurch aktuell dazu gezwungen, harte Kostensenkungsmaßnahmen durchzuführen, die unweigerlich auch zu einer Beeinträchtigung der Patientenversorgung führen werden.

Patrick Reimund, Geschäftsführer der KGSH, monierte, dass der Bundesgesundheitsminister mit seinen Reformansätzen keines der von ihm angestrebten Ziele wie Entökonomisierung, Entbürokratisierung und Existenzsicherung bedarfsnotwendiger Krankenhäuser erreichen werde. Mit seinen bisherigen Vorstellungen bewirke er sogar das Gegenteil, wie eine detaillierte Auswirkungsanalyse klar belegt habe. Bei den Beschäftigten in den Krankenhäusern führe das zu Frust und großer Verunsicherung, was wiederum die Attraktivität der Krankenhäuser als Arbeitgeber mindere.


Naß und Reimund forderten Bundesgesundheitsminister Lauterbach daher eindringlich dazu auf, schnellstmöglich eine Verbesserung der finanziellen Lage der Krankenhäuser herbeizuführen. Ziel politischen Handelns müsse es sein, die Existenz bedarfsnotwendiger Krankenhäuser zu sichern und auf dieser Grundlage in einen geordneten Reformprozess zu starten. Alles andere gefährde die Gesundheitsversorgung.

  



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Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Feldstraße 75 24105 Kiel


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