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Kurt-Semm-Zentrum am UKSH nimmt drittes „da Vinci“-Chirurgiesystem am Campus Kiel in Betrieb


[Mitglieder-Bericht 127/2024, Kiel, Freitag, 20.12.2024]

 
Das Team des Kurt-Semm-Zentrums am Campus Kiel des UKSH freut sich über die Möglichkeit, noch mehr Patientinnen und Patienten mit dem hochmoderenen Chirurgiesystem versorgen zu können (Bild: UKSH)
Das Team des Kurt-Semm-Zentrums am Campus Kiel des UKSH freut sich über die Möglichkeit, noch mehr Patientinnen und Patienten mit dem hochmoderenen Chirurgiesystem versorgen zu können (Bild: UKSH)

Roboterassistierte Chirurgie am UKSH: Fortschritt für mehr Patientensicherheit, präzisere Eingriffe und innovative Ausbildung


Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat am Montag, 16. Dezember 2024, seinen dritten Operationsroboter vom Typ „da Vinci Xi“ am Campus Kiel in Betrieb genommen. Zusammen mit den zwei robotischen Chirurgiesystemen am Campus Lübeck baut das UKSH seine Rolle als eines der führenden Zentren für minimalinvasive und roboterassistierte Chirurgie in Deutschland weiter aus. Die Anschaffung des 2,8 Millionen Euro teuren Systems ermöglicht eine weitere Verbesserung der chirurgischen Versorgung sowie der Forschungs- und Ausbildungsmöglichkeiten.



Fortschritt durch langjährige Erfahrung und Innovation


Als erster Standort in Schleswig-Holstein erhielt der Campus Kiel des UKSH 2013 ein roboterassistiertes Chirurgiesystem, den „da Vinci“. Seitdem ist die Zahl der roboterassistierten Eingriffe am Campus Kiel kontinuierlich gestiegen – von 67 Eingriffen im ersten Jahr auf über 900 Eingriffe im Jahr 2023. Im laufenden Jahr soll erstmals die 1.000er-Marke überschritten werden; die Gesamtzahl der Eingriffe liegt derzeit bei rund 6.800. Durch das dritte System ist eine erhebliche weitere Steigerung der Eingriffszahlen und eine Erweiterung der Eingriffsarten zu erwarten. Für die Patientinnen und Patienten dürfte sich damit die Wartezeit auf hochpräzische, roboterassistierte OPs verkürzen.


Unter dem Dach des Kurt-Semm-Zentrums wird die roboterassistierte Chirurgie seit zehn Jahren erfolgreich interdisziplinär gelebt. Neben der Allgemeinchirurgie, einschließlich Thorax- und Kinderchirurgie, der Gynäkologie und der Urologie entwickeln inzwischen auch andere Fachdisziplinen roboterassistierte OP-Verfahren. Dazu gehören die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, die Orthopädie und Unfallchirurgie, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie die Kliniken für Herz- und Gefäßchirurgie. Im Mittelpunkt steht dabei die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die es ermöglicht, auch komplexe oder neuartige Operationen mit höchster Präzision und Sicherheit für die Patientinnen und Patienten durchzuführen.


„Wir setzen die Roboterchirurgie nicht nur sehr erfolgreich zur Behandlung ein, sondern treiben auch ihre Weiterentwicklung aktiv voran. Die Zukunft liegt in der digital unterstützten Chirurgie, weil so die chirurgische Qualität und die Patientensicherheit weiter optimiert werden können“, sagt Prof. Dr. Thomas Becker, Sprecher des Kurt-Semm-Zentrums und Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie. In Projekten wie „TWIN-WIN“ arbeitet das UKSH gemeinsam mit Partnerorganisationen wie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Universität zu Lübeck und der Vater Solution GmbH daran, mit Hilfe von Datenmodellen, Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz eine noch präzisere Navigation während der OP zu ermöglichen.


Blick in den OP: Der OP-Roboter (rechts) führt die hochpräzisen Bewegungen am OP-Tisch aus, während die Chirurgin oder der Chirurg von einer der Doppelkonsolen (links) aus steuert (Bild: UKSH)
Blick in den OP: Der OP-Roboter (rechts) führt die hochpräzisen Bewegungen am OP-Tisch aus, während die Chirurgin oder der Chirurg von einer der Doppelkonsolen (links) aus steuert (Bild: UKSH)

Chirurgische Präzision: Vorteile für Patientinnen, Patienten und Operierende


Die roboterassistierte Chirurgie bietet Patientinnen und Patienten eine präzisere und schonendere Behandlung. Eingriffe mit dem „da Vinci“-System führen in der Regel zu einer deutlich kürzeren Genesungszeit und verringern das Risiko von Komplikationen, da die feinchirurgischen Instrumente des Roboters durch kleinste Schnitte (Schlüssellochchirurgie) in das Operationsgebiet eingebracht werden. Die Operateurin oder der Operateur steuert die Instrumente von einer separaten Konsole aus, die eine hochauflösende 3D-Sicht mit zehnfacher Vergrößerung auf das Operationsfeld bietet und feinste, zitterfreie Bewegungen der Instrumente ermöglicht.


Wichtig war den Chirurginnen und Chirurgen, dass ein weiteres System mit Doppelkonsole beschafft wird. So kann die Weiterbildung durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen nach dem Fahrlehrerprinzip realisiert werden und dabei die hohe Patientensicherheit gewährleistet bleiben. Die 2020 in Zusammenarbeit mit dem „da Vinci“-Hersteller Intuitive gegründete Kurt-Semm-Akademie ist eines von nur wenigen Trainingszentren für roboterassistierte Chirurgie in Deutschland. Hier erhalten Operateurinnen, Operateure und Fachpersonal (OTA) eine fundierte Ausbildung für roboterassistierte OP-Verfahren.



Die Steuerkonsole wird mit Händen und Füßen bedient und ermöglicht einen bis zu zehnfach vergrößerten Blick in das Operationsgebiet (Bild: UKSH)
Die Steuerkonsole wird mit Händen und Füßen bedient und ermöglicht einen bis zu zehnfach vergrößerten Blick in das Operationsgebiet (Bild: UKSH)

Exzellente Versorgung für Schleswig-Holstein


Neben dem Standort Kiel verfügt auch der Campus Lübeck über ein hochmodernes „da Vinci Xi“-System, das Teil des dortigen Exzellenzzentrums Minimal Invasive Chirurgie ist. Mit seinen beiden Standorten in Kiel und Lübeck sichert das UKSH eine exzellente chirurgische Versorgung für die Menschen in Schleswig-Holstein. Die roboterassistierte Chirurgie ist inzwischen festetablierter Standard in der operativen Medizin am UKSH und kann durch das zusätzliche System in den nächsten Jahren weiter wachsen.



Ein Video zum Thema gibt es bei YouTube zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=HmXNeKmdss0



Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten steht zur Verfügung:


Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Kurt-Semm-Zentrum, Prof. Dr. Thomas Becker

Tel.: 0431 500-24807


Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus



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